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Beitrag für geladenen Wettbewerb Kunst am Bau Justizvollzugsanstalt Landshut, 2008

Ein flugzeugartiges Objekt scheint aus dem Innenhof des Offenen Vollzugs zu starten und im südlichen Bereich der Hoffläche des Geschlossenen Vollzugs weidet ein überlebensgroßes Pferd. Beide Motive sind offensichtlich Sinnbilder von Fortbewegung, von Freiheit.
Konzeptuell wurde von einem grundsätzlichen Dilemma unserer Gesellschaft ausgegangen, warum es überhaupt zu Inhaftierungen kommt: lediglich eine Mehrheit ordnet sich den vom Staat definierten Regeln unter, eine Minderheit will oder kann dies nicht. Die Perfektion einer klaren Einheit aus vielen individuellen Einzelteilen symbolisiert die Utopie eines ausnahmslos funktionierenden gesellschaftlichen Systems.


Die Objekte bestehen aus einem Konglomerat einer Unzahl von Alltagsgegenständen. Sie scheinen als vertraute Repräsentanten einer normalen Welt daheim, hier in der Vollzugsanstalt konserviert zu sein.
Für das Pferd suchen die Künstler ausschließlich Gegenstände in vorwiegend Rottönen, für das Flugzeug in vorwiegend Blautönen aus. Küchenutensilien, Dekorationsgegenstände, Dinge aus Hobby und Beruf wie Gerätekoffer, Kleider, Gummistiefel, Kaffeemaschine, Verpackungen, Werkzeuge, Kanister, Bücher etc. werden zur Gesamtform vergossen.
Neben den immer neuen Entdeckungen hunderter Details bietet die aberwitzige Füllung der beiden Objekte für den Betrachter eine zweite Betrachtungsebene, zusätzlich zu ihrer Gesamtgestalt im architektonischen Kontext.
Das Verbundmaterial der Skulpturen besteht aus Stahlarmierung, Füllung aus Gegenständen verschiedener Stoffe und hochtransparentem Kunstharz.